Entwickler

Zusammensetzung eines Entwicklers

Für die Wahl des jeweils geeigneten Entwicklers gibt es mehrere Gründe, die letztlich vom Motiv bestimmt werden. Bei der Beschreibung von Negativentwicklern wird als praktische Nutzbarkeit häufig die maximale Vergrößerung angegeben, die noch zu guten Resultaten führt. Für die Praxis ist das eine relative Angabe. Grundsätzlich kann gesagt werden, dass ein Bild, das im Format 18 x 24 cm, also bei einer 8fachen Vergrößerung des KB-Formats, als scharf empfunden wird, beliebig weiter vergrößert werden kann, da mit dem Format auch der Betrachtungsabstand wächst. Liegt also eine Vergrößerungsfähigkeit von weniger als 8fach vor, so ergibt sich daraus das größtmögliche sinnvolle Format. Eine Vergrößerungsfähigkeit von mehr als 8fach bedeutet eine hohe Schärfe im Bild und damit die Möglichkeit, auch kleinere Ausschnitte des Negativs zu vergrößern.

Feinkorn-Ausgleichsentwickler

Feinkorn-Ausgleichsentwickler arbeiten aufgrund ihrer Ausgleichswirkung feinkörnig. ZurHerstellung derartiger Entwickler sind keine besonderen Substanzen erforderlich, sondern, wie üblich, Temal, Phenidon, Hydrochinon u.a..

Entscheidend ist ihre Zusammensetzung. Entwickler dieser Art sind reich an Substanzen. Ihre Alkalität ist jedoch stark gedrückt. Dadurch wird eine relativ langsame Entwicklung erzielt. Dieser verlangsamte Prozess ermöglicht eine Entwicklung zu einem normalen Beta-Wert, gleichzeitig werden Kornzusammenballungen vermieden. Die Empfindlichkeitsausnutzung ist häufig etwas geringer als die Empfindlichkeitsangabe des Filmherstellers. Eine Schwärzungskurve zeigt deutlich die ausgleichende Wirkung dieser Entwickler. Bei hohen Lichtern, also hohem Objektumfang, wird die Kurve flach. Für die Praxis hat das eine wesentliche Bedeutung, z.B. bei Aufnahmen, die u.a. Lichtquellen beinhalten. Die Mitteltöne werden gut differenziert wiedergegeben, während die Lichter nicht überstrahlen. Daher rührt auch eine gute Konturenschärfe bei dieser Art von Entwicklern.

Feinkornentwickler

Bei den echten Feinkornentwicklern werden Substanzen verwendet, die von Natur aus feinkörnig arbeiten. Im Gegensatz zu den normalen Entwicklersubstanzen, bewirken diejenigen für Feinkornentwickler zunächst eine Anlösung des Bromsilberkorns und anschließend eine Abscheidung des entwickelten Silbers aus der Lösung. Diese Entwicklungsart bezeichnet man als physikalische Entwicklung im Gegensatz zur chemischen (Normalentwicklung). In Verbindung mit einem relativ hohen Sulfitgehalt ergeben Entwickler dieser Art ein außerordentlich feinkörniges Bild, auch bei hoch- und höchstempfindlichen Filmen mit dem (durch die Empfindlichkeit bedingten) gröberen Silberkorn. Die für die Feinkornentwicklung braucharen Entwicklersubstanzen reduzieren sehr langsam. Aus diesem Grund werden gewöhnlich mehrere Entwicklersubstanzen mit verschiedenen Reduktionsgeschwindigkeiten gemischt. Durch Luftoxidation kann sich die Zusammensetzung der Entwicklerlösung bei längerer Standzeit ändern und das Entwicklungsergebnis verfälschen.

Produkte:

Zweistufen-Entwickler

Die Zweistufen-Entwicklung weicht von der herkömmlichen Methode dadurch ab, dass die Entwicklung in zwei Bädern erfolgt. Das erste Bad enthält im Wesentlichen die Entwicklersubstanzen, das zweite Bad neben dem Konservierungsmittel das Alkali mit besonderen Zusätzen. Im ersten Bad nimmt die Schicht entsprechend ihrer Stärke und Aufquellung eine bestimmte und begrenzte Menge Entwicklerlösung auf, es findet aber nur eine ganz schwache Entwicklung statt. Wird der Film vom ersten Bad ohne Abspülen in das zweite Bad gebracht, so dringt diese Lösung sehr rasch in die Schicht ein, und es findet eine beschleunigte Entwicklung statt. Die Entwicklung schreitet so lange fort, bis die von der Schicht aufgenommene Entwicklersubstanz verbraucht oder aus der Schicht herausdiffundiert ist.

Durch die Arbeitsweise der Zweistufenentwicklung werden zunächst bevorzugt die Schattenpartien des Negativs entwickelt. An diesen Stellen wird die Entwicklersubstanz - da nur ein geringes entwicklungsfähiges Silberbild vorhanden ist - viel langsamer verbraucht als dort, wo eine starke Belichtung stattfand. In den Lichtern des Negativs kann nur eine begrenzte Schwärzung hervorgerufen werden. Weil die von der Schicht im ersten Bad aufgenommene Entwicklersubstanz durch die Reduktion des stärker belichteten Silbers schneller verbraucht sind, kommt die Schwärzungszunahme zum Stillstand. Diese Arbeitsweise führt zu einer guten Durchzeichnung der schwach belichteten Schattenpartien, während die Lichter in der Schwärzung begrenzt werden. Die Form dieser Schwärzungskurve führt automatisch zu einer Kontrastbegrenzung. Dieses Verfahren führt zu keiner ausgesprochen weichen Entwicklung, da sich bei niedrigen und normalen Motivkontrasten diese Begrenzung kaum bemerkbar macht, erst bei höheren Kontrasten ist sie voll wirksam.

Universal-Entwickler

Der Begriff „Universal-Entwickler” bedeutet, daß sie sowohl zur Negativ- als auch zur Positiventwicklung verwendet werden können.

Paranol

Es handelt sich hier um einen hochkonzentrierten, außerordentlich wirtschaftlichen Entwickler, in dem sich alle Negativ- und Positivschichten mit hervorragen¬dem Ergebnis verarbeiten lassen. Seine Wirkungsweise ist durch Verdünnung von 1 + 5 bis 1 +100 abstimmbar. Bei hoher Verdünnung wird Paranol gern als Einmalentwickler angesetzt, in der Negativtechnik bevorzugt in der Verdünnung 1 + 50 und 1 +100. Man erhält Negative von guter Qualität.

Fixierentwickler

Bei einem Einbad-Fixierentwickler (Monobath) zur Schnellverarbeitung bestimmter Schwarzweiß-Filme und -PE-Papiere sind Entwicklungs- und Fixiergeschwindigkeit sind so aufeinander abgestimmt, dass keine Über- oder Unterentwicklung eintreten kann. Ein solcher Entwickler verkürzt die Gesamt-Verarbeitungszeit, weil Entwicklungs- und Fixiervorgang gleichzeitig stattfinden und die Wässerung beschleunigt wird. Eine längere Behandlungsdauer führt niemals zu einer Überentwicklung. Temperaturänderungen beeinflussen das Entwicklungsergebnis kaum. Sie beschleunigen oder verlangsamen lediglich den Arbeitsprozess. Es ist nur eine Mindest-Verarbeitungszeit einzuhalten.

Produkte

  • Monotenal (nicht mehr produziert)