Mattscheibe

Die Mattscheibe ist das älteste Hilfsmittel zur Scharfeinstellung bei photographischen Kameras. Der historischen Entwicklung entsprechend, ist die Herkunft der Mattscheibe eindeutig in der Großbildtechnik zu suchen. Die Mattscheibe wird dort anstelle des Filmes in der Bildebene angebracht und zeigt ein kopfstehendes und seitenverkehrtes Bild. Für die Belichtung wird die Mattscheibe durch die lichtempfindliche Platte (heute meist durch einen Planfilm) ersetzt. In modernen Spiegelreflexkameras des Mittel- und Kleinbildformats befindet sich die fest eingebaute Mattscheibe nicht mehr in der Filmebene selbst, sondern in einer dazu rechtwinklig angeordneten Bildebene, auf die das vom Objektiv entworfene Bild durch einen um 4S° geneigten Spiegel umgelenkt wird. Die raue Oberflächenstrukturierung der Mattscheibe macht es dem Fotografen erst möglich, die exakte Lage der Bildebene zu lokalisieren. Treten an die Stelle der Mattscheibe andere Sucherscheiben, so besitzen diese zum Zwecke der Orientierung häufig einen Mattscheibenring oder ein Fadenkreuz. In manchen Kameras ist die Mattscheibe als Fresnellinse ausgebildet oder mit zusätzlichen Scharfeinstellhilfen wie Mikroprismenraster oder Schnittbild-Indikator ausgestattet.