Schärfentiefe

Als Schärfentiefe (weniger exakt Tiefenschärfe) bezeichnet man jenen Bereich der Schärfenausdehnung vor und hinter der Einstellebene des Objektivs, der noch ausreichend scharf abgebildet wird. Der Objektpunkt, auf den man das Objektiv fokussiert, wird, entsprechend dem Auflösungsvermögen von Objektiv und Film, maximal scharf abgebildet; der Objektpunkt liegt dann in der Schärfenebene. Punkte vor und hinter dieser Schärfenebene werden mehr und mehr als Scheiben abgebildet. Sie erscheinen (selbst nach der Vergrößerung) dem menschlichen Auge noch so lange als Punkt, bis sie eine bestimmte Größenordnung überschreiten, jene Größe, die man als eben noch zulässigen Zerstreuungskreis-Durchmesser bezeichnet. Dieser wird dadurch bestimmt, dass das menschliche Auge Details, die es unter einem kleineren Sehwinkel als 50 bis 90 Bogensekunden erblickt, nicht mehr unterscheiden (auflösen) kann. Als noch scharf wird ein Zestreuungskreis-Durchmesser von 0,03 mm für das Kleinbildformat und 0,05 mm für 6 x 6 cm angesehen. Mit der Verringerung des Blendendurchmessers des Objektivs verkleinert sich gleichzeitig der Zerstreuungskreis-Durchmesser. Dadurch werden Punkte außerhalb der Schärfenebene als zunehmend kleinere Zerstreuungsscheibehen abgebildet, d. h. sie erreichen irgendwann das Stadium, in dem sie als Punkt gelten können, sie werden scharf abgebildet. Dies erklärt, weshalb die Schärfentiefe beim Abblenden zunimmt. Außerdem ist die Schärfentiefe von Brennweite und Aufnahmeentfernung abhängig. So ist z. B. die relative Schärfentiefe bei langen Brennweiten und kleinen Aufnahmeentfernungen geringer als bei kurzen Brennweiten und großer Aufnahmeentfernung. An den meisten Objektiven lassen sich die von Blende und Aufnahmeentfernung abhängigen Schärfentiefebereiche an einem Schärfentiefenring ablesen.