Blende

Die Blende ist eine Vorrichtung zur Begrenzung des einfallenden Lichts in die Kamera.

Meist handelt es sich bei einer Blende um eine Irisblende, die durch eine Vielzahl von Lamellen eine nahezu kreisrunde, verstellbare Öffnung bildet. Die Blende hat die Aufgabe, durch Veränderung des bildwirksamen Linsenquerschnitts sowohl die Bildhelligkeit als auch die Schärfentiefe zu regulieren.

Bedingt durch die Krümmung der Linse wird die Schärfe des Strahlenbündels am Rande immer eingeschränkter, bzw. umgekehrt in der Mitte der Linse wird immer mehr vom Objekt scharf abgebildet, d.h. je mehr das Objektiv durch die Blende geöffnet wird, desto weniger Punkte gibt es im abzubildenden Raum, die auf der Bildebene der Kamera scharf abgebildet werden.

Je geschlossener die Blende ist, desto mehr Punkte in der Raumtiefe werden scharf abgebildet. In der Praxis heißt das: Bei offener Blende muss die Entfernung zwischen Objektiv und scharf abzubildendem Punkt im Motiv exakt eingestellt sein; während eine geschlossene Blende mehr Punkte im Nahbereich und Fernbereich vor dem Objektiv scharf zeichnet.

Die Lichtstärke verändert sich beim Öffnen bzw. Schließen der Blende: Auf jedem Objektiv finden sich Zahlen für die Blendeneinstellung, etwa: 1,4 - 2,8 — 4 - 5,6 - 8 - 11 - 16 - 22. Bei Blende 1,4 ist die Blende am weitesten geöffnet; bei 22 lässt sie nur noch ein kleines Loch offen, durch das das Licht einfallen kann. Bei jedem Schritt von 1,4 bis 22 verringert sich das einfallende Licht um jeweils die Hälfte.

Die Blende bestimmt zusammen mit der Brennweite das Öffnungsverhältnis. Gleichzeitig ist die Blende ein Faktor, der das Auflösungsvermögen optischer Systeme beeinträchtigt. Um eine Beeinflussung des Bildwinkels zu vermeiden, wird die Blende bei mehrlinsigen Objektiven fast immer in der bildseitigen Hauptebene (um das perspektivische Zentrum herum) angeordnet.

Blendenzahl

Als Kehrwert des Öffnungsverhältnisses stellt die Blendenzahl (Öffnungszahl) neben der Belichtungszeit den die Belichtung bestimmenden Faktor dar. Kleine Blenden (z.B. 1,4) stehen für eine große Blendenöffnung, große (z.B. 22) für eine kleine Blendenöffnung. Da die Lichtmenge, die durch das Objektiv hindurchgelangt, dem Quadrat des Blendendurchmessers proportional ist, bedeutet eine Vergrößerung des Blendendurchmessers um den Faktor 1.4 eine Verdoppelung der auf den Film gelangenden Lichtmenge.

Wählt man bei der Belichtung die nächst höhere Blendenzahl, so bedeutet dies dementsprechend eine Halbierung der zur Belichtung gelangenden Lichtmenge. Nimmt man die nächst kleinere Blendenzahl, so kommt dies einer Verdoppelung der Lichtmenge gleich. Die durch die jeweilige Blende dosierte Lichtmenge bestimmt zusammen mit der Belichtungszeit den bilderzeugenden Lichtwert.