Daguerreotypie
Erstes fotografisches Verfahren, nach dem französischen Erfinder Louis Jacques Man ila Daguerre (1787 1851) benannt, in welchem die noch heute praktizierte Methode verwirklicht wurde, Silberhalogenidschichten zu belichten, zu entwickeln und zu fixieren. Als Schichtträger dienten plattierte und versilberte Kupferplatten, die durch Einwirkung von Joddämpfen mit einer lichtempfindlichen Silberjodidschicht überzogen wurden. Die so präparierte Platte wurde in einer Kamera belichtet und im Quecksilberdampf entwickelt. Dabei verband sich Quecksilberdampf mit dem Silber, wodurch an den belichteten Stellen ein weißes Amalgam entsteht (Silber-Quecksilber-Legierung). Die belichteten Stellen erfahren also keine Schwärzung, sondern eine Aufhellung. Entsprechend ist das Ergebnis kein Negativ, sondern ein Positiv. In der Fixage (fixiert wurde zunächst in einer Kochsalzlösung, später mit Fixiersalz) wird an den unbelichteten Stellen das Silberjodid aufgelöst. Zurück bleibt — in entsprechend feinen Dosierungen — geschwärztes Silber. Der Helldunkelkontrast der “weichen” Daguerreotypien ist gering. Daguerreotypien können nicht kopiert werden, sind also Unikate. Der fotografierte Gegenstand wird seitenverkehrt und auf dem Kopf stehend abgebildet, da nur eine Umkehrung erfolgt (in der Kamera). Die Lichtempfindlichkeit der beschichteten Platten war zunächst so gering, dass bei Belichtungszeiten von 20 bis 30 min nur unbewegte Gegenstände fotografiert werden konnten.