Wässerung

Die Qualität der Wässerung entscheidet über die Archivfestigkeit des Negativs. Durch das Wässern sollen die löslichen Salze aus der Schicht restlos entfernt werden, besonders die Thiosulfatreste, weil davon die Haltbarkeit des Materials abhängt. Wenn nicht “fließend” gewässert werden kann, so ist ein häufiger Wasserwechsel mit geringen Wassermengen wirksamer als wenige Wechsel mit großen Wassermengen. Bei fließender Wässerung ist die Schnelligkeit des Auswaschens abhängig vom Wasserdurchfluss. Es ist darauf zu achten, dass das mit Fixierbad angereicherte Wasser (das spezifisch schwerer ist und absinkt) auch tatsächlich ab-fließen kann. Die Wässerungszeit lässt sich durch Auswässerungsbeschleuniger verkürzen. Da Auswässerungsbeschleuniger leicht alkalisch sind, lassen sich mit ihnen Thiosulfatreste leichter entfernen. Für die Archivfestigkeit des Materials ist der Rest-Thiosulfatgehalt entscheidend.

Man wäscht den Film unter fließendem Wasser (20°C) für etwa 5-10 Minuten. Alternativ kann man die Entwicklungsdose mit Wasser mit der gleichen Temperatur wie die Entwicklungslösung füllen und ihn 5 Mal umdrehen. Man lässt das Wasser ablaufen, füllt die Dose erneut mit frischem Wasser und kippt den Tank 10 Mal. Abschließend entleeren man den Behälter abermals, füllt ihn ein drittes Mal wieder auf und dreht ihn zwanzigmal um, bevor man ihn entleeren. Zum Schluss ein letztes Mal spülen, indem man dem Wasser einige Tropfen Netzmittel beifügt. Dies ist nicht unbedingt erforderlich, trägt aber dazu bei, dass der Film schnell und gleichmäßig trocknet.

Es kann auch ein Auswässerungsbeschleuniger genutzt werden. Dieser zerstört kein Thiosulfat, durch die Behandlung werden fotografische Schichten lediglich alkalisch gemacht, und die Fixiersalze können somit leichter ausgewaschen werden. Da die Schicht etwas quillt, erhöht sich die Diffusionsgeschwindigkeit. Dadurch kann die Auswässerungszeit um ca. 50% gekürzt werden.