Schwärzungskurve

Auch: Dichtekurve

Die Schwärzung einer lichtempfindlichen Schicht hängt unmittelbar von der Filmempfindlichkeit, der Intensität der Belichtung und von der Art der Entwicklung ab. Bei konstanter Filmempfindlichkeit und gleichbleibenden Entwicklungsbedingungen kann die Abhängigkeit der Schwärzung von der Belichtung in einer Schwärzungskurve dargestellt werden. Dazu wird der Logarithmus der Belichtung auf der Abszisse, die Schwärzung (Dichte) auf der Ordinate abgetragen. Die Schwärzungskurve beginnt nicht bei der Dichte null, sondern mit einem waagerechten Abschnitt (Schwellenwert), der für den Grundschleier charakteristisch ist. Im geraden, ansteigenden Teil der Kurve ist der bildmäßig verwertbare Belichtungsumfang dargestellt. Die Schwärzung erreicht dort, wo sich die Kurve wieder neigt (Schulter), ihren Sättigungswert. Jenseits dieses Sättigungswertes, der von der Gesamtmenge des in der Emulsion enthaltenen Silbers abhängt, kann die Dichte bei weiter zunehmender Belichtung wieder abnehmen, ein Effekt, der in der Solarisation wirksam wird. Die Steigung des geradlinigen Ausschnitts der Schwärzungskurve kennzeichnet die Steilheit (Gradation) eines Films oder Fotopapiers.

Die Schwärzungskurve , auch als charakteristische Kurve bezeichnet, ist das wichtigste Aussageelement der Sensitometrie. Sie ist die grafische Beschreibung der optischen Dichte D eines entwickelten fotografischen Materials als Funktion der Belichtung H. Man erhält die Dichtekurve eines fotografischen Materials, indem man die mit einem Densitometer gemessene optische Dichte D (auf der Ordinate) gegen den Logarithmus der Belichtung H = I x t (auf der Abszisse) grafisch im Koordinatensystem darstellt.

Ein gutes Negativ hat Zeichnung sowohl in den Schatten als auch in den Lichtern und dazwischen eine breite Skala von Grauwerten. Das Endergebnis ist abhängig von der Kombination des Films und Entwickler. Die Belichtung ist im Rahmen einer DIN-Norm festgelegt, sodass die Kurven verschiedener Filme vergleichbar und aussagefähig sind und Aufschluss geben über das Schwärzungsverhalten der jeweils untersuchten Film-/Entwickler-Kombination.

Der Kurventeil vor dem Schwellwert bezeichnet den Schleier des Films; an dieser Stelle hat die Belichtung keine Wirkung ausgeübt. Am Punkt A ist eine Schwärzung erreicht, die 0,1 Dichte über dem Schleier liegt. Die Lichtmenge, die für diesen Wert benötigt wird, kennzeichnet die Empfindlichkeit. Der Punkt B hat die 30fache Lichtmenge wie der Punkt A erhalten. Der Tangens des Winkels a im skizzierten Dreieck gibt den Beta-Wert der Kurve an. Angestrebt wird ein Beta von 0,56, weil damit die Schwärzung von Schwellwert bis zum Schulterpunkt auf Fotopapier der Gradation „normal” gut wiedergegeben wird. Bei einem höheren Beta-Wert ist der Kontrast, d.h. der Unterschied zwischen der hellsten und der dunkelsten Stelle, zu hoch. Bei niedrigerem Beta-Wert ist der Kontrast zu gering. Der Schulterpunkt C der Kurve zeigt an, wie groß ein Objektumfang (das ist die maximale Helligkeit/Dunkelheit des Motivs) sein darf, der auf dem Film wiedergegeben werden kann. Bei diesem Objektumfang wird bei der späteren Positivherstellung ein Fotopapier der Gradation „weich” gebraucht. Ein Beta von 0,56 erlaubt die Belichtung der verschiedensten Objektumfänge auf einem Film ohne Qualitätseinbußen für die Bilder.