Callier-Effekt

Im gerichteten Licht von Doppelkondensoren, wie sie in Vergrößerungsgeräten Verwendung finden, erscheinen die Bild­schwärzen eines Negativs intensiver, härter und kontrastreicher als bei der Durchsicht im diffusen Tageslicht oder auf dem Leuchttisch. Gleichzeitig be­obachtet man ein stärkeres Korn. Dieses Phänomen, Callier-Effekt ge­nannt, ist darauf zurückzuführen, dass die Silberkörner der Emulsion nicht nur Licht absorbieren, sondern auch streuen. Das bedeutet, dass das Licht nicht nur geradlinig, sondern auch auf “Umwegen” den Film durchdringt. Ge­richtetes, senkrecht auf das Negativ auftreffendes Licht gelangt also mit weniger Streustrahlung durch die Schicht hindurch als bei diffuser Beleuchtung (z.B. bei Kontaktkopiergeräten). Der Callier-Effekt wird durch Verwendung von Halbkondensoren (plankonvexe Linsen) vermieden.